DAS LEVATOR-ANI-SYNDROM

DIE BEHANDLUNG DES LEVATOR-ANI-SYNDROMS MIT DEM WISE-ANDERSON-VERFAHREN (STANFORD VERFAHREN)

Seit es 1850 zum ersten Mal erwähnt und 1937 vom renommierten Chirurgen George Thiele in einem zukunftsweisenden Artikel als eine Störung mit Schmerzen im Bereich des Rektums ohne pathologische Auffälligkeiten beschrieben wurde, wird das Levator-ani-Syndrom falsch definiert. In der Tat sind wir der Ansicht, dass eine genauere Bezeichnung für die Störung, die Levator-ani-Syndrom genannt wird, Beckenbodenfunktionsstörung, chronische Proktalgie oder einfach chronisches Beckenschmerzsyndrom ist, weil bei dieser Störung nicht nur der Levator, sondern auch noch andere Muskeln des Beckenbodens schmerzen können. Die Diagnose Levator-ani-Syndrom weist typischerweise auf Schmerzen hin, die im hinteren Teil des Beckens empfunden werden, im Gegensatz zu Symptomen im vorderen Becken, wie z. B. Schmerzen oberhalb des Steißbeins und in den Genitalien, obwohl Patienten mit der Diagnose Levator-ani-Syndrom manchmal ebenfalls über solche Symptome klagen.

SYMPTOME DES LEVATOR-ANI-SYNDROMS

(Die meisten Patienten leiden an mehreren der unten aufgelisteten Symptome. Nur wenige haben alle Symptome)

  • Schmerzen beim sitzen
  • (Unverhältnismässige) beschwerden oder linderung nach dem stuhlgang
  • Konstante oder intermittierende schmerzen
  • Schmerzen beim drücken in den sphinkter oder darüber
  • Schmerzen auf der linken oder rechten seite des levators
  • Fehlen einer sichtbaren pathologie, wenn untersuchungen durchgeführt werden
  • Depressionen, ängste und eine starke einbusse in der lebensqualität
  • Verschlimmerung der schmerzen durch geschlechtsverkehr oder stress

BEIM LEVATOR-ANI-SYNDROM HANDELT ES SICH UM MUSKELBEZOGENE BECKENSCHMERZEN MIT VIELEN VERSCHIEDENEN BEZEICHNUNGEN

Aufgrund der fehlenden Kommunikation zwischen den verschiedenen Fachrichtung und der derzeitigen Fragmentierung der medizinischen Ausbildung werden muskelbezogene Beckenschmerzen, ob sie nun vorne oder hinten im Beckenboden empfunden werden, als verschiedene Störungen oder Erkrankungen diagnostiziert, unter anderem als:

  • LEVATOR-SPASMUS
  • BECKENBODENFUNKTIONSSTÖRUNG
  • PROSTATITIS
  • KOKZYGODYNIE
  • CHRONISCHE PROKTALGIE
  • PUBOREKTALIS- SYNDROM
  • PIRIFORMIS-SYNDROM
  • CHRONISCHE PROKTALGIE
  • CHRONISCHE ANOREKTALE SCHMERZEN

 

Diese Vielfalt der Diagnosen hat offensichtlich bei Patienten und Ärzten viel Verwirrung gestiftet. Unsere Forschung stützt sich auf unsere Behandlung muskelbezogener Beckenschmerzen, welcher Name auch immer für die jeweilige Störung verwendet wird. Nach unserem Verständnis haben alle diese Diagnosen dieselbe Ursache.

DAS LEVATOR-ANI-SYNDROM IST SOWOHL EINE LOKALE ALS AUCH EINE SYSTEMISCHE STÖRUNG

Hilfe für ihr Leiden und eine Linderung der damit verbundenen, oft verwirrenden und besorgniserregenden Symptome – das ist es, was Patienten mit der Diagnose Levator-ani-Syndrom sich von einer Behandlung versprechen, wenn sie einen Arzt aufsuchen. Herkömmliche Therapien beruhen jedoch fast immer auf Missverständnissen über das Levator-ani-Syndrom. Die Heilmittel, die sie anbieten, wirken im besten Fall nur teilweise und kurzfristig, und Maßnahmen wie chirurgische Eingriffe oder gewisse Injektionen können das Problem noch verschlimmern.

Der grundsätzlich Irrtum, dem eine konventionelle Behandlung des Levator-ani-Syndroms unterliegt, besteht im nicht Erfassen der Tatsache, dass es sich bei dieser Erkrankung sowohl um ein systemisches als auch um ein lokales Problem handelt – systemisch, weil das Nervensystem, das typischerweise stark erregt ist, die Beckenmuskulatur chronisch anspannt. Wir haben es außerdem mit einem lokalen Problem zu tun, weil chronische Sorgen, Ängste und nervöse Erregung bei bestimmten Menschen zu lokalen Schmerzen und einer Funktionsstörung der Beckenmuskulatur führen. Ohne eine wirksame Behandlung beider Aspekte lässt sich das Levator-ani-Syndrom nicht heilen.

Unsere 6-tägige Intensivbehandlung, die wir das ganze Jahr hindurch anbieten, widmet sich sowohl den lokalen als auch den systemischen Dimensionen des Levator-ani-Syndroms: Wir schulen unsere Patienten in einer den neusten Kenntnissen entsprechenden, als Selbstbehandlung angewandten internen und externen Physiotherapie (lokale Behandlung) und üben mit ihnen täglich unsere Entspannungsmethode, die sogenannte paradoxe Entspannung, mit dem Ziel, die Erregung des Nervensystems zu reduzieren.

DAS LEVATOR-ANI-SYNDROM LÄSST SICH MIT DEM WISE-ANDERSON-VERFAHREN ERFOLGREICH BEHANDELN

Seit 1995 haben wir einer großen Zahl von Patienten geholfen, die zuvor die Diagnose Levator-ani-Syndrom erhalten hatten. Nachstehend stellen wir einige der wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Erfahrung und unserem Verständnis der Störung, die Levator-ani-Syndrom genannt wird, vor:

• In unserer 2009 im Journal of Urology veröffentlichten Studie über Triggerpunkte dokumentierten wir Folgendes:

  • Die Beziehung zwischen den mit dem Levator-ani-Syndrom verbundenen Schmerzen und Triggerpunkten.
  • Triggerpunkte im Levator ani und anderen Beckenmuskeln können Schmerzen zu anderen Körperstellen ausstrahlen.

• Mit dem Levator-ani-Syndrom verbundene Schmerzen lassen sich, selbst wenn sie schon seit Jahren bestehen, bei ausgewählten Patienten durch eine richtige Behandlung, die aus einer Lockerung der Triggerpunkte in den Muskeln des Levators besteht, reduzieren und manchmal sogar eliminieren.

• In unserer 2011 im Clinical Journal of Pain veröffentlichten Studie dokumentieren wir bei Patienten, die unser Verfahren angewendet hatten, nach 6 Monaten eine Reduktion der Schmerzempfindlichkeit der Triggerpunkte auf einer Skala von 1-10 von 7,5 auf 4, was als signifikant gilt.

Ein primärer Fokus des Wise-Anderson-Verfahrens ist die Linderung der Schmerzen in den Muskeln des Levator ani. Patienten lernen, wie man die Triggerpunkte im Levator ani und in anderen Muskeln lockert, und wie man die Muskeln, die bei Schmerzen im Levator ani involviert sind, und durch Verminderung der Erregung des Nervensystems entspannt.

DAS WISE-ANDERSON- VERFAHREN

Eine 6-tägige Intensivbehandlung

Wir begannen 1995 an der Universität Stanford mit der Behandlung von Patienten mit verschiedenen Beckenbodenfunktionsstörungen im Rahmen herkömmlicher Arztpraxisbesuche. Im Jahr 2003 nahmen wir eine Umgestaltung unserer Therapie vor und bieten diese seither als eine 6-tägige Intensivbehandlung in einer Privatpraxis in Santa Rosa, Kalifornien an. Die jeweils auf 14 Patienten beschränkte und das ganze Jahr hindurch angebotene Intensivbehandlung hat sich seither weiter entwickelt und implementiert nun das Wise-Anderson-Verfahren, eine Therapiemethode, die darin besteht, dass wir Patienten beibringen, wie sie ihre chronisch verkrampfte Beckenbodenmuskulatur täglich selber rehabilitieren und ihre Ängste reduzieren können. Das Wise-Anderson-Verfahren, das von Patienten nach einer entsprechenden Schulung durch uns täglich zu Hause als Selbstbehandlung angewendet wird, hat inzwischen vielen Menschen ihr Leben zurückgegeben. Unsere Selbstbehandlungsmethode hat zum Ziel, Patienten soweit zu helfen, dass sie künftig nicht mehr auf zusätzliche ärztliche Hilfe angewiesen sind. Seit über zehn Jahren dokumentieren wir die Ergebnisse, die unsere Patienten nach einer entsprechenden Schulung mit Hilfe dieser Selbstbehandlung erzielt haben, durch entsprechende Forschungsstudien.

Weitere Informationen finden Sie unter ‘Intensivbehandlung’. Bitte klicken Sie hier.

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