DIE WICHTIGSTEN SYMPTOME, DIE WIR BEHANDELN

Die Mehrheit unserer Patienten leidet an mindestens zwei Symptomen

  • Erhöhte Harnfrequenz / plötzlicher Harndrang / verzögertes Wasserlassen
  • Schmerzen beim Sitzen
  • Schmerzen im Rektum / Damm
  • Genitale Schmerzen (im Penis beim Mann, in der Vagina bei der Frau)
  • Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen oder Linderung nach dem Stuhlgang
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Schmerzen im Steißbein / unteren Rücken
  • Verschlimmerung der Schmerzen durch Stress
  • Heiße Bäder und Wärme sind hilfreich
  • Durch die Symptome bedingte Depressionen / Ängste
  • Symptome schränken die Lebensqualität ein
  • Übliche Behandlungen helfen nicht
  • Medizinische Untersuchungen finden keine Diagnose

Prostatitis

DIE PROSTATA IST BEI DER GROSSEN MEHRHEIT DER MÄNNER MIT DER DIAGNOSE PROSTATITIS NICHT DIE URSACHE IHRER SYMPTOME

Seit 1995, als die National Institutes of Health (NIH) die Symptome der Prostatitis neu in vier Kategorien unterteilten, deuten immer mehr Forschungsstudien darauf hin, dass eine Infektion/Entzündung der Prostata nicht die Ursache der Symptome ist, über die Männer klagen, bei denen eine Prostatitis diagnostiziert wurde. Die Tatsache, dass die Behandlung eines als Protastitis diagnostizierten Leidens mit Antibotika, Alphablockern und entzündungshemmende Medikamenten erfolglos ist, ist nicht neu. Die große Mehrheit unserer männlichen Patienten mit der Diagnose Protastitis haben keine Infektion der Prostata und keine Pathologie der Prostata, die ihre Symptome erklären könnte. Darum ist eine auf die Prostata abzielende Behandlung (d.h. Antibiotika, Alphablocker und entzündungshemmende Medikamente) üblicherweise nicht hilfreich. In einer 2015 von uns veröffentlichte Studie setzte ein Drittel unserer Patienten nach sechsmonatiger Anwendung unserer Behandlung freiwillig alle Medikamente ab.

 

WARUM WIRD DIE PROTASTITS VON DER KONVENTIONELLEN MEDIZIN FALSCH DIAGNOSTIZIERT?

pel3Prostatitis weist auf eine Infektion oder Entzündung der Prostata hin. Die Forschung hat jedoch in den vergangenen 30 Jahren belegt, dass es sich bei dem, was wohlmeinende Ärzte als Prostatitis bezeichnen, zu 90-95 % nicht wirklich um eine Erkrankung der Prostata handelt. Von öffentlichen und renommierten privaten Forschungsinstitutionen durchgeführte Studien haben nachgewiesen, dass die meisten Männer, bei denen eine Prostatitis diagnostiziert wurde, nicht an einer Infektion leiden. Ein Nachweis, dass eine Infektion vorliegt, erfordert eine positive Kultur des Prostatasekrets, was zwar sehr einfach ist, jedoch häufig unterlassen wird. In der Tat ist unser Team unter anderem deshalb so gut mit diesem Konzept vertraut, weil Dr. Rodney Anderson, Mitautor des Buches Kopfschmerzen im Becken und viele Jahre lang Leiter der Klinik für Prostatitis und Beckenschmerzen in Stanford, an der Universität Stanford eng mit Dr. Thomas Stamey, einem der Erfinder des ursprünglichen Tests für Prostatitis, zusammenarbeitete.

Dr. Jeannette Potts hatte die Idee, die Prostata hinter Gittern darzustellen, um damit zu betonen, dass die Prostata zu Unrecht beschuldigt wird, und dass die Ursache der Schmerzen bei Männern mit Prostatitis weder eine Infektion noch eine Entzündung oder Pathologie der Prostata ist. Die Muskeln des Beckens, nicht dessen Organe, sind das Problem. Diese Muskeln befinden sich in einem Zustand chronischer Verkrampfung, der auf Stress über Jahre hinweg zurückzuführen ist. Das Ergebnis sind chronische Verkrampfung/Spasmen/Triggerpunkte im Beckenboden.

MUSKELKRAMPF IM BECKEN

cycle

Tension-anxiety-pain-protective guarding self-feeding cycle

Das Wise-Anderson-Verfahren ist eine Methode, die die Prostatitis als eine Art chronischen Krampf der Muskeln im und um das Becken herum behandelt. Dieser Muskelkrampf führt zu einem sich selbst aufrecht erhaltenden Kreislauf von Anspannung, Ängsten, Schmerzen und Schutzhaltung. Ohne Behandlung nimmt dieser Kreislauf in der Regel eine eigene Dynamik an und entwickelt sich zu einem chronischen Problem, das sich nicht wie die meisten Störungen von selbst auf natürliche Weise löst.

Wir sind der Meinung, dass dieser Muskelkrampf im Becken mit dem bei Säugetieren beobachteten Instinkt, den Schwanz zwischen den Beinen einzuziehen, zusammenhängt. In Angstsituationen ziehen sich die Beckenmuskeln des Tieres zusammen, so dass sich der Schwanz einzieht. Wir haben zwar keinen Schwanz mehr, aber bei bestimmten Menschen spannt sich die Beckenmuskulatur immer noch an, wenn sie chronischem Stress ausgesetzt sind. Diese chronische Verkrampfung/Spastik des Beckenbodens kann chronische Schmerzen im Bereich oberhalb des Schambeins, im Penis, in den Hoden, im Damm, Anus, Steißbein und unteren Rücken verursachen. Diese chronische Verkrampfung führt unter Umständen zu Problemen beim Wasserlassen, Stuhlgang, Sitzen und anderen grundlegenden alltäglichen Funktionen.

DIE PROSTATITIS IST SOWOHL EINE LOKALE ALS AUCH EINE SYSTEMISCHE ERKRANKUNG

Hilfe für ihr Leiden und eine Linderung der damit verbundenen, oft verwirrenden und besorgniserregenden Symptome – das ist es, was Patienten mit einer Prostatitis sich von einer Behandlung versprechen, wenn sie einen Arzt aufsuchen. Herkömmliche Therapien beruhen jedoch fast immer auf Missverständnissen über die Prostatitis. Die Heilmittel, die sie anbieten, wirken im besten Fall nur teilweise und kurzfristig, und Maßnahmen wie chirurgische Eingriffe oder gewisse Injektionen können das Problem noch verschlimmern.

Der grundsätzlich Irrtum, dem herkömmliche Behandlungen der Prostatitis unterliegen, besteht im nicht Erfassen der Tatsache, dass es sich bei dieser Erkrankung sowohl um ein systemisches als auch um ein lokales Problem handelt – systemisch, weil das Nervensystem, das typischerweise stark erregt ist, die Beckenmuskulatur chronisch anspannt. Wir haben es außerdem mit einem lokalen Problem zu tun, weil chronische Sorgen, Ängste und nervöse Erregung bei bestimmten Menschen zu lokalen Schmerzen und einer Funktionsstörung der Beckenmuskulatur führen. Ohne eine wirksame Behandlung beider Aspekte kann eine Prostatitis nicht geheilt werden.

Unsere 6-tägige Intensivbehandlung, die wir das ganze Jahr hindurch anbieten, widmet sich sowohl den lokalen als auch den systemischen Dimensionen der Postatitis: Wir schulen unsere Patienten in einer den neusten Kenntnissen entsprechenden internen und externen physiotherapeutischen Selbstbehandlung (lokale Behandlung) und üben mit ihnen täglich unsere Entspannungsmethode, die sogenannte paradoxe Entspannung, mit dem Ziel, die Erregung des Nervensystems zu reduzieren.

SYMPTOME EINER PROSTATITIS TRETEN IN DER REGEL BEI ERFOLGREICHEN, INTELLIGENTEN, EHRGEIZIGEN UND VEANTWORTUNGSBEWUSSTEN MÄNNERN AUF

Die meisten Männer mit der Diagnose Prostatitis, die wir in unserer Praxis sehen, gehören zum Persönlichkeitstyp A, sind erfolgreich, intelligent, ehrgeizig und verantwortungsbewusst. Selbst Männern mit einer sehr hohen Bildung ist es neu, dass die oben beschriebenen Symptome in der Regel stressbedingt und eher auf chronische Anspannungen und Spasmen der Beckenmuskulatur zurückzuführen sind als auf eine Pathologie der Prostata. Unser Team hat in Stanford einen Therapieansatz entwickelt, dessen Sicherheit und Wirksamkeit durch klinische Studien belegt sind und der in medizinischen Fachjournalen präsentiert wurde. Dieses neue Verständnis der Ursache und Behandlung der Symptome der Prostatitis wird in der 6. Ausgabe unseres Buches Kopfschmerzen im Becken näher erläutert.

TRIGGERPUNKTE UND PROSTATITIS

Wir begannen mit der Veröffentlichung unserer Ergebnisse – einer nachgewiesenen Linderung der Symptome bei Männern mit der Diagnose Prostatitis – im Jahr 2005, gefolgt von weiteren Publikationen in den Jahren 2006, 2008, 2009, 2010, 2011 und 2015. Wir wiesen im Rahmen unserer 2009 durchgeführten, im Journal of Urology veröffentlichten klinischen Studie nach, dass sich viele der oben aufgelisteten Symptome durch Palpation spezifischer schmerzhafter Triggerpunkte (angespannte, schmerzhafte Bänder im Muskelgewebe), die sich häufig in chronisch verspannten Muskeln innerhalb und außerhalb des Beckens befinden, erneut auslösen lassen. Im Verlauf der Jahre stellten wir Folgendes fest: Wenn man die Empfindlichkeit der Triggerpunkte im Beckenboden reduziert oder eliminiert und die Erregung des Nervensystems, durch die diese Triggerpunkte aktiviert werden, verringert, lindern sich die Symptome und Schmerzen bei der Mehrheit der Patienten fast immer. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es Zeit braucht, bis sich eine lebenslange Gewohnheit, das Becken anzuspannen, bedeutend ändert. Die Schulung unserer Patienten in der selbständigen Lockerung ihrer Triggerpunkte und myofaszialen Beeinträchtigungen im Beckenboden sowie in der Verringerung der damit verbundenen Erregung des Nervensystems sind das Ziel unserer 6-tägigen Intensivbehandlung.

DIE BAKTERIELLE PROSATITIS IM VERGLEICH ZU MUSKELBEZOGENEN BECKENSCHMERZEN

Wir möchten betonen, dass die antibiotische Behandlung der bakteriellen Prostatitis eine echte Errungenschaft der modernen Medizin darstellt. Wenn Sie an einer bakteriellen Prostatitis leiden, sind Antibiotika die einzige wirksame Therapie. Betrachtet man jedoch alle Beckenschmerzen und Funktionsstörungen des Beckens bei Männern als eine akute oder chronische bakterielle Prostatitis, so ist das ein Irrtum in der therapeutischen Beurteilung. Es ist eine Tatsache, dass es sich bei der echten bakteriellen Prostatitis um eine seltene Erkrankung handelt, an der weniger als 5% der Männer leiden, die über die oben beschriebenen, mit Beckenschmerzen verbundenen Symptome klagen.

DAS WISE-ANDERSON- VERFAHREN

Eine 6-tägige Intensivbehandlung

Wir begannen 1995 an der Universität Stanford mit der Behandlung von Patienten mit verschiedenen Beckenbodenfunktionsstörungen im Rahmen herkömmlicher Arztpraxisbesuche. Im Jahr 2003 nahmen wir eine Umgestaltung unserer Therapie vor und bieten diese seither als eine 6-tägige Intensivbehandlung in einer Privatpraxis in Santa Rosa, Kalifornien an. Die jeweils auf 14 Patienten beschränkte und das ganze Jahr hindurch angebotene Intensivbehandlung hat sich seither weiter entwickelt und implementiert nun das Wise-Anderson-Verfahren, eine Therapiemethode, die darin besteht, dass wir Patienten beibringen, wie sie ihre chronisch verkrampfte Beckenbodenmuskulatur täglich selber rehabilitieren und ihre Ängste reduzieren können. Das Wise-Anderson-Verfahren, das von Patienten nach einer entsprechenden Schulung durch uns täglich zu Hause als Selbstbehandlung angewendet wird, hat inzwischen vielen Menschen ihr Leben zurückgegeben. Unsere Selbstbehandlungsmethode hat zum Ziel, Patienten soweit zu helfen, dass sie künftig nicht mehr auf zusätzliche ärztliche Hilfe angewiesen sind. Seit über zehn Jahren dokumentieren wir die Ergebnisse, die unsere Patienten nach einer entsprechenden Schulung mit Hilfe dieser Selbstbehandlung erzielt haben, durch entsprechende Forschungsstudien.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite zur Intensivbehandlung. Bitte klicken Sie hier.

For questions about cost and eligibility please fill out the form below, email us at ahip@sonic.net or contact our office at +1 (707) 332-1492.

SYMPTOME DER PROSTATITIS

(Die Mehrheit unserer Patienten leidet an mindestens zwei Symptomen)


  • Häufiger Harndrang kann vom Patienten als lästig bis hin zu beeinträchtigend empfunden werden.
  • In der Regel wird ein nagendes Gefühl in der Blase/Harnröhre/den Genitalien wahrgenommen
  • Normalerweise hat der Patient nach dem Wasserlassen das Gefühl, die Blase habe sich nicht wirklich entleert, und er müsse erneut urinieren.
  • Häufiges Wasserlassen/plötzlicher Harndrang kann dazu führen, dass der Patient das Gefühl hat, sich immer in der Nähe einer Toilette aufhalten zu müssen. Manchmal lässt sich der Harn nur schwer halten, wenn der Drang zu urinieren einmal aufgetreten ist
  • Im Kino oder auf einer Sportveranstaltung wählt der Patient gewöhnlich einen Gangplatz aus, damit er jederzeit schnell hinaus kann
  • Manche Patienten haben den Eindruck, ihr Leben drehe sich um die Sorge, ob eine Toilette nahebei ist
  • Plötzlicher Harndrang und häufiges Wasserlassen können zu Schlafmangel führen, weil man nachts häufig aufwacht oder Schwierigkeiten hat, nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen

  • Eine Dysurie kann sehr schmerzhaft sein; sie macht das Urinieren zur Qual und löst zusätzliche Schmerzen aus
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen ist/sind oft beunruhigend und mit einer Beckenbodenfunktionsstörung verbunden
  • Manchmal empfindet der Patient keine Schmerzen während des Urinierens, nur danach
  • Wenn die chronische Verkrampfung und myofasziale Anspannung der Beckenmuskulatur sich gelöst haben, verschwindet die Dysurie ebenfalls

  • Eine Nykturie wird oft zu einem großen Problem, weil sie den Schlaf der Betroffenen so gravierend stört, dass sie dauernd erschöpft sind
  • Auf Schlafmangel beruhende Erschöpfung kurbelt den Kreislauf von Anspannung, Schmerzen, Schutzhaltung und Ängsten an

  • Bei Männern handelt es sich hier um ein wichtiges Symptom, das medizinisch untersucht werden muss, um abzuklären, ob die Ursache des reduzierten Harnstrahls eine Vergrößerung der Prostata oder ein anderes Problem ist
  • Manche Menschen mit muskelbezogenen Beckenschmerzen müssen beim Urinieren auf das Einsetzen des Harnstrahls warten
  • Die Verzögerung beim Entleeren der Blase kann sich verschlimmern, wenn der Urin so lange verhalten wird, bis es unangenehm ist (weil nach unseren Spekulationen die Anspannung der Muskeln, die den Urin zurückhalten, zu einer Art Verkrampfung führt, die sich beim Urinieren nur langsam löst)
  • Ein reduzierter Harnstrahl kann vor allem bei jungen Männern zu einem mangelnden Selbstwertgefühl und Hypochondrie beitragen
  • Wenn Symptome bei der Harnausscheidung Teil eines chronischen Beckenschmerzsyndroms sind, verbessert sich der Harnfluss möglicherweise nach der Heilung des Beckenbodens

  • Beckenschmerzen treten sehr häufig im Damm, einem Teil des Intimbereichs, auf. Schmerzen im Damm halten unter Umständen 24 Stunden am Tag an, was sehr belastend sein kann
  • Die meisten Beckenbodenmuskeln setzen am Damm an, wodurch ausgestrahlte (nicht an der ursprünglichen Stelle empfundene) Dammschmerzen viele Quellen haben und auf der rechten oder linken Seite auftreten können
  • Durch Fahrradfahren ausgelöste Schmerzen werden häufig im Damm empfunden
  • Der Damm und der Analspinkter sind Körperteile, in denen Patienten das Gefühl empfinden, “auf einem Golfball zu sitzen”
  • Sitzen oder Stehen kann Schmerzen im Damm verschlimmern
  • 79 Prozent der Teilnehmer an einer im Jahr 2009 in Stanford durchgeführten und im Journal of Urology veröffentlichten klinischen Studie klagten über Schmerzen im Damm
  • Wir haben die wichtigsten Bauch- und Beckenmuskeln, die Schmerzen zum Damm ausstrahlen (Rectus abdominus, Adductor magnus und Coccygeus), dokumentiert

  • Verstärkte Beschwerden Stunden oder am Tag nach dem Geschlechtsverkehr treten bei Männern und Frauen häufig auf
  • Wir erklären uns das häufige Auftreten von Beschwerden während oder nach dem Geschlechtsverkehr bei Männern und Frauen mit chronischen Beckenschmerzsyndromen folgendermaßen:
  • Während des Geschlechtsverkehrs verstärkt sich die Erregung des Nervensystems erheblich
  • Ein Orgasmus löst starke Kontraktionen des Beckens, der Prostata und der Samenblasenmuskeln aus, die ungefähr einmal pro Sekunde erfolgen
  • Our explanation about why there is often an increase in discomfort during or after sexual activity in men and women with chronic pelvic pain syndromes is as follows:
    • Der Vergnügungskrampf des Orgasmus in der Form einer Reihe verstärkter Kontraktionen spannt die Beckenmuskulatur zusätzlich an
    • Diese verstärkte Anspannung zieht einen bereits verkrampften Bereich vorübergehend noch mehr zusammen, was den Patienten oft über die Symptomschwelle bringt
    • Wenn unsere Patienten lernen, die Muskeln des Beckenbodens zu entspannen, sind sie meistens in der Lage, diese verstärkte Muskelkontraktion wahrzunehmen
    • Nach einer bestimmten Zeitspanne (von Stunden bis Tagen oder Wochen) entspannen sich die Beckenmuskeln, deren Tonus nach dem Orgasmus erhöht war, und kehren auf ihr Ausgangsniveau zurück.
    • Außerdem stellt sich der normale Spannungszustand des Beckenbodens wieder ein (der bei einem Menschen mit chronischem Beckenschmerzsyndrom mit einem gewissen Ausmaß an Schmerzen und Beschwerden einhergeht)
    • Aus diesem Grund empfehlen wir häufigeren Geschlechtsverkehr nicht (obwohl dies unseren männlichen Patienten von Ärzten oft empfohlen wurde), wenn jemand nach dem Geschlechtsverkehr vermehrt Symptome hat

  • Sitzen ist bei Beckenschmerzen oft mit großem Leiden und Ängsten verbunden; dies wirkt sich auf alle Aspekte eines normalen Lebens aus
  • Sitzen kann Beschwerden/Schmerzen/Symptome entweder auslösen oder verschlimmern, und diese können entweder vorne oder hinten im Becken oder im ganzen Beckenbereich auftreten
  • Schmerzen beim Sitzen sind in der Regel am morgen milder, nehmen jedoch im Verlauf des Tages zu und können bis in die Nacht hinein andauern
  • Patienten halten in Restaurants häufig nach gepolsterten Sitzplätzen Ausschau, weil das Sitzen für sie so unangenehm ist
  • Schmerzen beim Sitzen können das Zusammensein mit Freunden oder Angehörigen zur Qual machen
  • Es ist schwierig, auch nur kurze Distanzen zu fliegen oder zu fahren, ohne dass Schmerzen auftreten
  • Manchmal werden Patienten auf die Dauer arbeitsunfähig, wenn ihre Arbeit mit Sitzen verbunden ist

  • Bei Männern sind Schmerzen an der Spitze und im Schaft des Penis ein häufiges Symptom
  • Schmerzen im Penis gehen manchmal mit einer Rötung der Haut an der Spitze einher
  • Manchmal wird das Reiben des Penis gegen die Unterwäsche oder Hosen als unangenehm empfunden
  • Bei genitalen Schmerzen handelt es sich in der Regel um vom hinteren Levator ani ausstrahlende Schmerzen (Schmerzen, die an einer anderen Stelle als am Ursprungsort empfunden werden). Sie können in bestimmten Fällen eines der am leichtesten zu behandelnden Symptome darstellen

  • Schmerzen/Beschwerden in den Hoden sind besonders schlimm und beängstigend
  • Die Schmerzen/Beschwerden werden in einem der beiden Hoden empfunden
  • Manchmal ziehen die Kremastermuskeln die Hoden oder den Penis an den Körper heran, vor allem dann, wenn der Analsphinkter wund ist, und dies kann sehr beunruhigend sein
  • Wir wurden schon von Patienten mit Hodenschmerzen aufgesucht, die sich einen oder beide Hoden entfernen ließen, was jedoch keinen Einfluss auf ihre Schmerzen hatte
  • Bei Hodenschmerzen kann es sich manchmal um distal (weit von der Mitte entfernt) von den Bauch- und Seitenmuskeln ausgestrahlte Schmerzen handeln, was für Verwirrung sorgt und weswegen sie von den meisten Ärzten und Patienten übersehen werden

  • Suprapubische Schmerzen (oberhalb des Schambeins) sind ein verbreitetes Symptom
  • Suprapubische Schmerzen treten häufig bei Patienten mit erhöhter Harnfrequenz, Harndrang, verzögertem Harnstrahl/zögernder Blasenentleerung und anderen Symptomen im vorderen Becken auf
  • Druck auf diesen Bereich kann manchmal zu einer Ausstrahlung der Schmerzen in den anorektalen Bereich (Anus und Rektum) führen, und manchmal wird auch in der Blase Schmerz empfunden
  • Der Schmerz kann auf einer Seite oder in der Mitte auftreten

  • Schmerzen im Steißbein kommen häufig vor
  • Es handelt sich typischerweise um vom Beckenboden oder von Muskeln, die am Steißbein befestigt sind, ausgestrahlte Schmerzen (Schmerzen, die nicht an der Stelle empfunden werden, an der sie ihren Ursprung haben), also nicht vom Steißbein selbst her stammen
  • Viele der Patienten in unserer Praxis, die sich das Steißbein entfernen ließen, erzielten dadurch keine Linderung
  • Kokzygeale Schmerzen sind oft mit Schmerzen nach dem Stuhlgang verbunden

  • Schmerzen im unteren Rücken treten häufig auf und verwirren Patienten und Ärzte oft, weil es sich um vom Beckenboden ausgestrahlte Symptome (Symptome, die nicht an der Stelle empfunden werden, an der sie ihren Ursprung haben) handelt, die also nicht vom unteren Rücken her stammen
  • Die Beschwerden können auf der linken oder rechten Seite auftreten oder von einer Seite auf die andere wandern

  • Leistenschmerzen werden oft mit einem Leistenbruch verwechselt
  • Wir haben schon Patienten behandelt, deren Leistenschmerzen sich trotz Leistenbruchoperation nicht besserten
  • Die Adduktoren sind große, sehr starke Innenschenkelmuskeln im Genitalbereich; wenn diese Muskeln chronisch zusammengezogen und angespannt sind, kann dies bedeutende Schmerzen verursachen und ausstrahlen, unter anderem tief in das Rektum

  • In der Fachliteratur wird dieses Symptom selten erwähnt, wenn es unabhängig von Hemorrhoiden oder Analfissuren auftritt; unserer Meinung nach kommt es jedoch häufig vor
  • Eine Linderung der Symptome nach dem Stuhlgang tritt dann ein, wenn sich die verspannten Beckenmuskeln nach der Entleerung des Darms entspannen
  • Beschwerden nach dem Stuhlgang sind dann besonders beunruhigend, wenn dadurch für den Rest des Tages noch stärkere Symptome ausgelöst werden
  • Der Mechanismus der Stuhlentleerung involviert typischerweise das Auffüllen des Rektums mit Stuhl. Dies sendet dem inneren Analsphinkter und dem „Schambein-Mastdarm-Muskel” (Musculus puborectalis) ein Signal, sich zu entspannen, und löst die Empfindung von Stuhldrang aus
  • Nachdem der Stuhl durch den entspannten Analsphinkter gestoßen und vom Körper eliminiert wurde, schließt der innere Analsphinkter sich reflexartig wieder.
  • Wir vertreten die Ansicht, dass der Analspinkter einer Person mit Beckenschmerzen, deren Symptome sich nach dem Stuhlgang verschlimmern, dazu neigt, sich „übermäßig zu schließen”.
  • Das heißt, er spannt sich im Vergleich zu seinem Tonus vor dem Stuhlgang noch mehr an und scheint sich manchmal schmerzhaft zu verkrampfen
  • Schmerzen nach dem Stuhlgang scheinen weniger oft vorzukommen, wenn jemand entspannt ist und nicht in Eile, – was auch immer auf der Toilette zu einem entspannteren Zustand führt, könnte also diese Symptome vermindern.
  • Schmerzen nach dem Stuhlgang verschwinden in der Regel, wenn sich die ganze chronische Anspannung des Beckenmuskels löst

  • Es kommt manchmal vor, dass Schmerzen oder Empfindungen an einem Tag in einem bestimmten Teil des Beckens oder Bauches auftreten und am nächsten Tag anderswo

  • Da sexuelle Aktivität entweder während oder nach dem Sex schmerzhaft sein kann, erfolgt häufig ein konditionierter Rückzug vom Geschlechtsverkehr, um Schmerzen zu vermeiden
  • Diese Ängste können zu Schwierigkeiten beim Aufrechterhalten einer Erektion führen, was Probleme in bestehenden Beziehungen und bei neuen Bekanntschaften verursachen kann, vor allem bei jüngeren Patienten
  • Angst vor dem Geschlechtsverkehr ist unserer Meinung nach der Hauptgrund für sexuelle Leistungsängste und was “medikalisiert” als erektile Dysfunktion bezeichnet wird
  • Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Ängste und die damit verbundene sogenannte ‘erektile Dysfunktion’ auflösen, wenn die Beckenschmerzen verschwinden

  • In der Fachliteratur wird dieses Symptom selten erwähnt, wenn es unabhängig von Hemorrhoiden oder Analfissuren auftritt; unserer Meinung nach kommt es jedoch häufig vor
  • Eine Linderung der Symptome nach dem Stuhlgang tritt dann ein, wenn sich die verspannten Beckenmuskeln nach der Entleerung des Darms entspannen
  • Beschwerden nach dem Stuhlgang sind dann besonders beunruhigend, wenn dadurch für den Rest des Tages noch stärkere Symptome ausgelöst werden
  • Der Mechanismus der Stuhlentleerung involviert typischerweise das Auffüllen des Rektums mit Stuhl. Dies sendet dem inneren Analsphinkter und dem „Schambein-Mastdarm-Muskel” (Musculus puborectalis) ein Signal, sich zu entspannen, und löst die Empfindung von Stuhldrang aus
  • Nachdem der Stuhl durch den entspannten Analsphinkter gestoßen und vom Körper eliminiert wurde, schließt der innere Analsphinkter sich reflexartig wieder.
  • Wir vertreten die Ansicht, dass der Analspinkter einer Person mit Beckenschmerzen, deren Symptome sich nach dem Stuhlgang verschlimmern, dazu neigt, sich „übermäßig zu schließen”.
  • Das heißt, er spannt sich im Vergleich zu seinem Tonus vor dem Stuhlgang noch mehr an und scheint sich manchmal schmerzhaft zu verkrampfen
  • Schmerzen nach dem Stuhlgang scheinen weniger oft vorzukommen, wenn jemand entspannt ist und nicht in Eile, – was auch immer auf der Toilette zu einem entspannteren Zustand führt, könnte also diese Symptome vermindern.
  • Schmerzen nach dem Stuhlgang verschwinden in der Regel, wenn sich die ganze chronische Anspannung des Beckenmuskels löst

  • Das Schlimmste an Beckenschmerzen ist der Katastrophengedanke, dass diese nie wieder weggehen werden
  • Die Aufmerksamkeit der meisten Patienten mit chronischen Beckenschmerzen konzentriert sich ganz auf ihre Schmerzen
  • Ängste und Katastrophengedanken lenken vom Leben ab und führen dazu, dass sich der Patient eine Zukunft ausmalt, die nicht zumutbar ist
  • Obwohl wir Patienten mit der Diagnose IC als Gruppe nicht spezifisch studiert haben, wissen wir, dass Ängste und emotionale Erregbarkeit wesentliche Merkmale von IC-Patienten sind. Wir gehen darum davon aus, dass unser Verfahren mit seinem Fokus auf der Verringerung der Erregung des Nervensystems diesen Patienten wesentlich helfen kann.

  • Eine Depression beinhaltet ein Gefühl der Hilflosigkeit – man kann eine Situation oder einen Zustand, die bzw. den man als äußerst belastend empfindet, nicht ändern
  • Wenn jemand von starken Beckenschmerzen geplagt wird, löst der Gedanke, dass diese nie wieder aufhören werden, bei vielen Patienten eine Depression aus
  • Wenn kein Arzt helfen kann und man kein Licht am Ende des Tunnels sieht, wird die Entwicklung einer Depression bzw. einer mit Ängsten verbundenen Depression die Regel und nicht mehr die Ausnahme

  • Ein sozialer Rückzug ist oft die Folge chronischer Schmerzen, die verhindern, dass man den Moment genießen kann
  • Beckenschmerzen nehmen Patienten die Fähigkeit, in zwischenmenschlichen Beziehungen voll da zu sein, was sich auch gravierend auf deren Angehörige, Freunde und Partner auswirkt
  • Partner von Patienten leiden darunter, dass diese Sex meiden und kein Interesse haben, gemeinsam auszugehen, etwas mit anderen zu unternehmen, Reisen zu planen, sich den Kindern zu widmen, Kontakte zu pflegen und an anderen normalen Aktivitäten in einer Partnerschaft oder Ehe teilzunehmen

  • Das Selbstwertgefühl eines Patienten mit Beckenschmerzen leidet fast immer, weil dieser in den meisten Fällen befürchtet, niemand wolle mit ihm zusammen sein

  • Schlafstörungen treten häufig auf
  • Die Patienten erwachen entweder, weil sie urinieren müssen, oder weil sie Schmerzen oder Angstzustände haben
  • Wir haben eine wissenschaftliche Arbeit über den früh-morgendlichen Anstieg des Kortisolspiegels bei Patienten mit Beckenschmerzen geschreiben. Cortisol and Men with Chronic Prostatitis – American Urological Association Poster 2007

  • Sowohl gewöhnliche Stressfaktoren als auch außergewöhnlicher Stress führen häufig zu einer Verschlimmerung der der Symptome
  • Wenn Stress der Auslöser der Beckenschmerzen war, neigt dieser Stress außerdem dazu, den Kreislauf von Anspannung-Ängsten-Schmerzen-Schutzhaltung in Gang zu setzen, der danach aktiviert bleibt, auch wenn der Stress vorbei ist

  • Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit sind die tatsächlichen Quellen des Leidens für Menschen mit chronischen Beckenschmerzen
  • Die Hilflosigkeit rührt von der Unfähigkeit des Patienten her, die an seiner Energie zehrenden und beängstigenden Schmerzen/Beschwerden zu stoppen
  • Hoffnungslosigkeit ist die Folge einer fehlenden Lebensperspektive – der Patient sieht nichts am Horizont, das ihm helfen könnte

  • Was viele Patienten mit chronischen Beckenschmerzsyndromen beunruhigt, ist die Tatsache, dass herkömmliche medizinische Tests wie Tomographien, Blut- und Urintests und andere Untersuchungen weder irgendwelche Anomalitäten feststellen noch in eine therapeutische Richtung weisen können.
  • Konventionelle Therapien, unter ihnen Antibiotika, Alphablocker, entzündungshemmende Medikamente und alle chirurgischen Eingriffe und Verfahren erweisen sich bei der Behandlung der Symptome ebenfalls nicht als hilfreich

WAS VORÜBERGEHEND HELFEN KANN:

  • Heißes Wasser oder Wärme bringen häufig vorübergehend Hilfe
  • Bei kaltem Wetter flackern die Symptome bei manchen Patienten auf

  • Die sogenannten Benzodiazepine sind Medikamente, die die Symptome oft ein paar Stunden lang lindern können; sie sind hilfreich, wenn sie gekonnt eingesetzt werden
  • Benzodiazepine machen jedoch süchtig, und wenn sie regelmäßig gegen Beckenschmerzen eingenommen werden, können sie ihre Wirkung verlieren
  • Benzodiazepine machen müde und sollten nicht verwendet werden, wenn man Auto fährt oder Tätigkeiten ausübt, die Reaktionsfähigkeit und Wachsamkeit erfordern

  • Kurze Schlafperioden während des Tages oder ein Urlaub helfen manchmal, die Schmerzen zu lindern